„Tauben Vergiften Matura“ von Georg Kreisler (1922-2011)
am 26. September in der Klosterscheune Zehdenick
- Von Zepernick nach Zehdenick
Am 7. Mai 1997, es war damals der Mittwoch vor Christi Himmelfahrt, trat der gebürtige Potsdamer Wolf Fröhling (Jahrgang 1969) zum ersten Mal vor einem zahlenden Publikum in seiner Heimatstadt auf, bei der Kulturreihe „Große Kleinkunst im Hotel Voltaire“. Bereits wenige Monate später gastierte er in der Berliner Kunstfabrik “Schlot“ oder in der Berliner „Kalkscheune“ in „Tanjas Nachtcafé“ von Tanja Ries oder bei „Dr. Seltsams Frühschoppen“.
Der Abend in Potsdam mit Liedern des Wiener Makabristen Georg Kreisler hieß „Die Kreisleriana des Wolf Amadeus Fröhling“, angelehnt an die erste Schallplatte von Konstantin Wecker aus dem Jahre 1974
„Die sadopoetischen Gesänge des Konstantin Amadeus Wecker“.
Wecker hatte den Künstlernamen Amadeus, den ihm damals die Plattenfirma verordnet hatte für sein erstes Album, schon bei der nächsten Schallplatte wieder abgelegt – Wolf Fröhling behielt bei Bühnenauftritten diesen Künstlernamen zwischen Vor- und Nachnamen allerdings bei. Viele denken an Mozart, gemeint war aber Wecker.
Aus dem „singenden Vikar“ (Dr. Seltsam) wurde 2001 „Der singende Pfarrer“.
„Taubenvergiften Matura“ ist eine Hommage an den 2011 mit 89 Jahren verstorbenen Wiener Musikkabarettisten Georg Kreisler, der den schwarzen Humor im deutschsprachigen Kabarett erfunden haben soll.
Georg Kreisler, der 1938 mit seinen Eltern wegen seiner jüdischen Abstammung in die USA emigrierte, kehrte 1955 in seine Heimatstadt Wien zurück und machte sich dort u. a. mit dem „Frühlingslied“ vom „Taubenvergiften im Park“ sofort einen Namen.
Im Programm „Taubenvergiften Matura“ (österreichisch für „Abitur“) des singenden Pfarrers aus Zepernick und Schönow bei Bernau bei Berlin im südlichen Barnim erklingen diverse „Everblacks“ von Kreisler aus den fünfziger Jahren im „Vienna Midnight Cabaret“ sowie „Seltsame Liebeslieder“ aus den sechziger Jahren.